Welchem Genre sind denn Deine Bücher zuzuordnen? Diese Frage wird mir immer wieder gestellt. Das sind die Momente, in denen ich meine schreibenden Kollegen beneide, die zu dieser Frage eine aussagekräftige Antwort liefern, weil sie sich den Thrillern, Krimis, Liebesromanen, romantischen Komödien, Abenteuerromanen, Fantasy-Romanen, Science-Fiction-Romanen, Dramen oder der Lyrik verschrieben haben. Sie haben auch keine Schwierigkeiten, ihre Bücher auf den verschiedenen Verkaufsplattformen einem Genre zuzuordnen und erreichen so schnell und unkompliziert die passenden Leser für ihre Geschichten.
Bei der Positionierung meiner Bücher auf diesen Verkaufsplattformen sitze ich dann stets etwas ratlos da. Die meisten Vorgaben passen eben nicht. Letztens wies mich jemand darauf hin, dass sich meine Romane mit unterschiedlichen Themen beschäftigen, aber immer geht es nebenbei auch um die Liebe. In all meinen Geschichten kommt sie vor und spielt mehr oder weniger, mal offensichtlich, mal weniger offensichtlicher, eine Rolle. Die Liebe, die uns in den unterschiedlichsten Formen in Beziehungen begegnet, wo wir sie mitunter nicht vermuten. Die Liebe, die so viele Facetten bedient und daher oder besser ausgedrückt, deshalb manchmal nicht immer gleich zu erkennen ist. Die Liebe, die sich gelegentlich durch die Hintertür schleicht, die wir manchmal einfach davonjagen möchten, weil wir glauben, dass sie keinen Platz in unserem Leben hat, weil wir sie in dieser Lebensphase gerade nicht gebrauchen können. Die Liebe, die sich nicht mit dem Kopf steuern lässt, denn Liebe ist nicht logisch. Warum liebt man diesen Menschen und nicht den anderen? Warum fühlt man sich von manchen Menschen angezogen, von deren Lächeln, Lachen, Gestik, Geruch, während andere Menschen uns weder mit ihrem Lächeln, Lachen, deren Gestik oder Geruch emotional erreichen? Mitunter macht die Liebe unfrei, bleibt unerfüllt. Manchmal wächst sie über Jahre und erhält sich über Jahre. Liebe ist nicht in Kategorien einzuordnen, in groß oder klein, in stark oder schwach. Diese Gefühle im Zusammenhang mit der Liebe haben innerhalb von Momentaufnahmen eine unterschiedliche Intensität, die nichts mit einem Größenverhältnis zu tun hat. Seine Mutter liebt man anders als den Vater. Jedes seiner Kinder liebt man auf eine andere Art. Seine Geschwister, Cousins und Cousinen, Tanten und Onkel liebt man unterschiedlich (und manchmal auch nicht). In einer Liebesbeziehung liebt man den jeweiligen Partner nicht wie den anderen. Neben der Eltern-, Geschwister- und Partnerliebe ist da noch die freundschaftliche und platonische Liebe, der wir in unserem Leben begegnen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es vierzehn Arten der Liebe gibt. Kein Wunder, dass bei so viel verschiedenen Arten der Liebe sie in ihren unterschiedlichen Facetten in meinen Romanen auftaucht. Die Liebe ist zu komplex, um eine einzige Definition für sie zu finden, also ein guter Grund, warum es so viel über die Liebe zu erzählen gibt und sie immer wieder in meinen Romanen ihren Platz finden wird. Die Liebe ist schließlich das Gewürz in unserem Leben. Und nun werde ich einfach mal auf den jeweiligen Plattformen das Schlagwort Liebe mit eingeben und wenn mich nächstens jemand fragt, welchem Genre meine Romane zuzuordnen sind, versuche ich es einfach mal mit der Antwort: „Liebesromane Plus“.
Claudia Lekondra